Die Karte umfasst die Gesamtkulisse der kohlenstoffreichen Böden in Niedersachsen auf Grundlage der BK50 und bietet eine landesweite Übersicht zur Verbreitung und der Torfmächtigkeit. Sie beschreibt die Torfmächtigkeit der Bodentypen Hoch- und Niedermoor, Moorgley, Organomarsch mit Niedermoorauflage, wobei Böden mit flach überlagerten Torfen und industriell abgetorfte Hochmoore berücksichtigt sind. Kultivierte Moorböden (Sandmischkulturen, Niedermoorsandeckkulturen, Spittkulturen) sowie Böden mit mächtig überlagerten Torfen sind ohne Angabe der Moormächtigkeit enthalten. Eine genaue Beschreibung der jeweiligen Mächtigkeitskategorien ist dem Abschnitt Legendeneinträge zu entnehmen.
Bitte zitieren Sie die Karte wie folgt: NIBIS® Kartenserver (2022): Kohlenstoffreiche Böden 1 : 50 000: Torfmächtigkeit (BHK50TM) . - Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG), Hannover.
Auf dieser Seite steht der Download zu dieser Karte bereit.
Die Mächtigkeit der Böden mit torfhaltigen Horizonten der BK50 wurden für die Karte der Torfmächtigkeit der kohlenstoffreichen Böden (BHK50 mit versiegelten Flächen) entsprechend der in Niedersachsen gebräuchlichen Tiefenstufen zu folgenden Einheiten zusammengefasst:
Übersichtstabelle zur Moormächtigkeit der BHK50 – Kohlenstoffreiche Böden Niedersachsens.
Moormächtigkeit [verbalisiert] |
Moormächtigkeit [dm] |
Flächensumme [ha] |
Flächenanteil [% ha] |
flach |
2 bis <3 |
71.813 |
11 |
mittel |
3 bis <8 |
95.664 |
14 |
abgetorft |
3 bis <8 (abgetorft) |
15.028 |
2 |
Moormächtigkeit nicht bekannt |
>3 |
80.863 |
12 |
tief |
8 bis <13 |
77.802 |
11 |
sehr tief |
13 bis <20 |
24.957 |
4 |
extrem tief |
>=20 |
132.682 |
19 |
keine Angabe |
- |
183.363 |
27 |
Weitere Hinweise zum Hintergrund der in der BK50 hinterlegten Moormächtigkeit sind dem Erläuterungsheft zur BK50 [2] bzw. der Karte zum industriellen Torfabbau [1] zu entnehmen.
Die BK50 wurde auf Grundlage der Geologischen Karte (GK50) unter Verwendung von Daten der Bodenschätzung, Forstlichen Standortskartierung, historischer Karten, der Boden- und Moorkarte des Emslandes im Westen und des digitalen Geländemodells (DGM) erstellt. Stichprobenartige Geländeüberprüfungen dienten der Qualitätssicherung.
Bei der Bearbeitung der BK50 wurde besonderes Augenmerk auf die geringmächtigen Moore gelegt. Dabei wurde geprüft, ob heute insbesondere unter landwirtschaftlicher Nutzung die Mindesttorfmächtigkeit von 30 cm für die Ausweisung als Moor noch gegeben ist. Standorte mit geringmächtigen Torfdecken wurden den Moorgleyen zugeordnet. Im Rahmen der Nutzungsdifferenzierung wurden Moorgleye unter ackerbaulicher Nutzung darüberhinaus in der Profilbeschreibung als Gleye mit Torfresten im Pflughorizont bezeichnet. Unter Grünlandnutzung ist ebenfalls damit zu rechnen, dass die geringmächtigen Torfdecken durch Pflegemaßnahmen, z. B. für Neuansaaten, bearbeitet und zumindest örtlich nicht mehr zu den Mooren zu zählen sind.
Je nach Nutzung oder Landbedeckung weisen die Böden unterschiedliche Horizontausprägungen oder -mächtigkeiten und Grundwasserstände auf, oder die Böden werden durch Erosion verkürzt. Auf Grundlage von ATKIS®- und CORINE-Daten werden Acker, Grünland, Laub- und Nadelwald sowie sonstige Nutzung (Siedlungen, Industrie usw.) unterschieden und die Böden in ihren Ausprägungen regelbasiert angepasst [2].
Moore sind hydromorphe Böden aus Torfen mit mindestens 30 cm Mächtigkeit. Sie entstehen bei starker Vernässung durch ganzjährig oberflächennah anstehendes freies Wasser. Infolge des Sauerstoffabschlusses kann die anfallende abgestorbene Pflanzenmasse nicht abgebaut werden und wächst zu einem Torfkörper heran. Niedermoore stehen unter dem Einfluss von Grundwasser, durch das auch Nährstoffe zugeführt werden. Hochmoore hingegen werden vom Regenwasser gespeist und sind entsprechend nährstoffarme Standorte.
Die Bodenkarte BK50 beschreibt die Verbreitung der Böden von Niedersachsen in einem Maßstab von 1 : 50.000 nach neustem Stand der beim LBEG vorliegenden Bodeninformationen. Allgemeine Information zur BK50 finden Sie hier. Die Bodenkarte weist für ihren Maßstab eine relativ hohe räumliche Differenzierung der Bodentypen auf und berücksichtigt die zum Zeitpunkt der Erstellung aktuellsten Kenntnisse über die Verbreitung der Moore unter Einbeziehung der Vererdungsstufen und Moorfolgeböden sowie von Kulturböden wie z. B. Tiefumbrüchen, Plaggeneschen, Spittkulturböden, Marschhufenböden.
Moorböden sind besonders dynamisch und verändern sich schnell durch kulturtechnische Maßnahmen. Durch Entwässerung entsteht ein aerober Bereich im Torfkörper, der Prozesse wie Sackung, Torfschrumpfung und -zersetzung in Gang bringt und zu einem Verlust an Torfmächtigkeit (Vererdungsprozesse im Moor) führt. Die vorliegende Karte kann diese Änderungen nur zeitlich verzögert abbilden.
Es wird darauf hingewiesen, dass es sich bei der Karte um eine Übersichtsdarstellung handelt. Sie kann dazu dienen, sich einen Überblick über die kohlenstoffreichen Böden Niedersachsens zu verschaffen oder auch Suchräume auszuweisen. Dagegen kann sie keine Grundlage für flächenscharfe, regionale Aussagen sein.
[1] Frank, S., Caspers, G., Höper, H., & Schäfer, W. (2021). Karte der Flächen mit industriellem Torfabbau in Niedersachsen GeoBericht (Vol. 38).
[2] Gehrt, E., Benne, I., Evertsbusch, S., Krüger, K., & Langer, S. (2021). Erläuterung zur BK50 von Niedersachsen GeoBerichte (Vol. 40). Hannover: LBEG.
[3] Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, E., Bauen und Klimaschutz,. (2016). Programm Niedersächsische Moorlandschaften (pp. 71). Hannover: Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz.