Torf, der nahe Broadford, Isle Of Skye, Schottland, Gro??britannien schneidet
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Moorsubstrate: Torfe und Mudden

Moore und Moorböden kennzeichnet unter anderem das besondere Substrat, aus dem sie bestehen. Im allgemeinen bodenkundlichen Sinn sind Substrate die mineralische und organische Festsubstanz des Bodens [1]. Sie sind das geogene Ausgangsmaterial eines Standortes [8]. Häufige Substrate von Mineralböden sind beispielsweise Sand oder Ton. Zu den Moorsubstraten zählen hingegen hauptsächlich Torfe und Mudden. Seltener auftretende, weitere Moorsubstrate sind überwiegend Quellablagerungen. Diese Ablagerungen sind mineralische Ausfällungen, die vor allem in Quell- und Versumpfungsmooren punktuell auftreten können [20].

Dieser Text ist ein Auszug aus dem Text Steckbriefe Moorsubstrate, 2. Auflage und wurde für die Niedersächsische Verhältnisse angepasst [10].

Torf ist per Definition ein auf wassergesättigten Standorten angereichertes, sedentäres (= von unten nach oben aufwachsendes) Substrat von mehr als 30 Prozent organischer Substanz in der Trockenmasse[1].

Mudden lagern sich unter Wasser am Grund von Stillgewässern ab. Sie sind sedimentäre (= von oben nach unten herab rieselnde) Seesedimente mit einem organischen Anteil von mindestens 5 Prozent [1,12,17].

Literatur

[1] AG Boden. (2005). Bodenkundliche Kartieranleitung. 5. Aufl. Hannover: Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe.

[2] Arbeitskreis für Bodensystematik der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft. (1998). Systematik der Böden und der bodenbildenden Substrate Deutschlands. Mitteilungen der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft, 86.

[3] Chmieleski, J. (2006). Zwischen Niedermoor und Boden: Pedogenetische Untersuchungen und Klassifikation von mitteleuropäischen Mudden. Humboldt-Universität zu Berlin.  

[4] Dahms, E. (1972). Limnogeologische Untersuchungen im Dümmer-Becken im Hinblick auf seine Bedeutung als Natur- und Landschaftsschutzgebiet. Humboldt-Universität zu Berlin.  

[5] DIN 11540. (2005). Torfe und Torfprodukte für den Gartenbau und Garten- und Landschaftsbau -Prüfverfahren, Eigenschaften, Technische Lieferbedingungen. Berlin: Beuth Verlag GmbH.

[6] Göttlich, K. (1990). Moor- und Torfkunde. 3., neubearbeitete Aufl. Stuttgart: E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung.

[7] Grosse-Brauckmann, G. (1962). Torfe und torfbildende Pflanzengesellschaften. Zeitschrift für Kulturtechnik, 3, 205-225.

[8] Grosse-Brauckmann, G. (1996). Ansprache und Klassifikation von Torfen und Mooren als Voraussetzung für Moorkartierungen. Abh. Naturwiss. Vereins Bremen, 43/2, 213-237.

[9] Grosse-Brauckmann, G., Hacker, E., & Tüxen, J. (1977). Moore in der bodenkundlichen Kartierung. TELMA, 7, 39-54.

[10] Luthardt, V., Schulz, C., & Meier-Uhlher, R. (2015). Steckbriefe Moorsubstrate, 2. Auflage E. Hochschule für nachhaltige Entwicklung (Ed.) Retrieved from FID GEO-LEO e-docs database Retrieved from http://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?gldocs-11858/8054 doi:10.23689/fidgeo-3724

[11] Mauersberger, H., & Mauersberger, R. (1997). Die Seen des Biosphärenreservates „Schorfheide-Chorin“ - eine ökologische Studie. Untersuchungen zur Struktur, Trophie, Hydrologie, Entwicklung, Nutzung, Vegetation und Libellenfauna., Uni Greifswald.  

[12] Merkt, J., Lüttig, G., & Schneekloth, H. (1971). Vorschlag zur Gliederung und Definition der limnischen Sedimente. Geol. Jahrb., 89, 607-628.

[13] Michaelis, D. (2008). Moor- und Torfkurs. unveröff. Skript. Duene e.V. Greifswald.

[14] Roeschmann, G., Grosse-Brauckmann, G., Kuntze, H., Blankenburg, J., & Tüxen, J. (1993). Vorschläge zur Erweiterung der Bodensystematik der Moore (Vol. Reihe F). Hannover: E. Schweizerbart´sche Verlagsbuchhandlung.

[15] Sauerbrey, R., & Zeitz, J. (1999). Moore. In H. P. Blume, P.-F. Henningsen, W. R. Fischer, H.-G. Frede, R. Horn & K. Stahr (Eds.), Handbuch der Bodenkunde. Landsberg/Lech: ecomed-Verlag.

[16] Schneekloth, H., & Schneider, S. (1972). Vorschlag zur Klassifizierung der Torfe und Moore in der Bundesrepublik Deutschland. TELMA, 2, 57-63.

[17] Stegmann, H., Succow, M., & Zeitz, J. (2001). Muddearten. In M. Succow & H. Joosten (Eds.), Landschaftsökologische Moorkunde. 2., völlig neu bearbeitete Aufl. (pp. 62-65). Stuttgart: E. Schweizerbart´sche Verlagsbuchhandlung.

[18] Succow, M. (1988). Landschaftsökologische Moorkunde. 1. Aufl. Jena: VEB Gustav Fischer Verlag.

[19] Succow, M. (2001). Verlandungsmoore. In M. Succow & H. Joosten (Eds.), Landschaftsökologische Moorkunde. 2., völlig neu bearbeitete Aufl. (pp. 317-338). Stuttgart: E. Schweizerbart´sche Verlagsbuchhandlung.

[20] Succow, M., & Stegmann, H. (2001). Moorsubstrate. In M. Succow & H. Joosten (Eds.), Landschaftsökologische Moorkunde. 2., völlig neu bearbeitete Aufl. (pp. 58). Stuttgart: E. Schweizerbart´sche Verlagsbuchhandlung.

[21] von Bülow, K. (1929). Handbuch der Moorkunde Band I: Allgemeine Moorgeologie. Berlin: Gebrüder Borntraeger.

[22] von Post, L. (1924). Das genetische System der organogenen Bildungen Schwedens. Comité international de Pédologie IV. Communication, 22, 287-304. 

Prof. Dr. Vera Luthardt, Corinna Schulz & Ron Meier-Uhlherr (2015)

Anpassung an Niedersachsen: LBEG: Ernst Gehrt (2021)