Empfindlichkeit Winderosion

Die Karte zeigt die potenzielle Winderosionsgefährdung auf Flächen mit kohlenstoffreichen Böden in Niedersachsen (vgl. BKH50). Mehr Information über die BHK50 finden Sie hier.  

Die Einschätzung der potenziellen Winderosionsgefährdung erfolgt auf der Grundlage der Anlage 3 der Agrarzahlungen-Verpflichtungenverordnung (AgrarZahlVerpflV) durch die Verknüpfung von:

(a)    Bodenart (als Kenngröße für die Erosionsanfälligkeit bzw. Erodierbarkeit einer Bodenart),

(b)    Windgeschwindigkeit (als Kenngröße für die Erosivität des Klimas) sowie

(c)     Windhindernissen (Schutzwirkung von Windhindernissen).

Die Grundlage für diese Herangehensweise bildet das vorhandene Regelwerk DIN 19706 Bodenbeschaffenheit – Ermittlung der Erosionsgefährdung von Böden durch Wind.

Die Landesfläche Niedersachsens wird in ein 12,5m Raster aufgeteilt und für jede Rasterzelle eine Erosionsgefährdungsstufe nach der unten beschriebenen Methodik ermittelt. Die landesweite Karte der potenziellen Winderosionsgefährdung ist auf dem NIBIS Kartenserver zu finden. 

Bitte zitieren Sie die Karte wie folgt: NIBIS® Kartenserver (2022): Kohlenstoffreiche Böden in Niedersachsen 1 : 50 000 - Abschätzung der potenziellen Erosionsgefährdung durch Wind. - Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG), Hannover.

Auf dieser Seite steht der Download zu dieser Karte bereit.

 

Legende

Stufe

Erosionsgefährdung

0

Keine

1

Sehr gering

2

gering

3

Mittel

4

Hoch

5

Sehr hoch

Hintergrund und Kartenerstellung

Bodenabträge durch Erosion sind nach den Grundsätzen der guten fachlichen Praxis (§ 17 BBodSchG) so weit wie möglich zu vermeiden (1,2). Für einen wirkungsvollen Winderosionsschutz ist es notwendig, die von Winderosion betroffenen Gebiete zu kennen. Das LBEG entwickelte eine Methode, die es aufgrund landesweit vorhandener Daten ermöglicht, die potenzielle Winderosionsgefährdung zu ermitteln und in einer Karte im 12,5 m Raster abzubilden.

Die potenzielle Winderosionsgefährdung wird landesweit aus Daten der Bodenschätzung im Maßstab 1:5.000 sowie der Bodenübersichtskarte 1:50.000, der Schutzwirkung vorhandener Windhindernisse und Wetterdaten des Deutschen Wetterdienstes (Windgeschwindigkeit und Windrichtung) ermittelt.

Faktoren zur Ermittlung der potenziellen Erosionsgefährdung durch Wind (gem. DIN 19706):

Bodenerodierbarkeit

Die Erodierbarkeit des Bodens beschreibt die Empfindlichkeit des Oberbodens gegenüber Transportkräften des Windes und wird abgeleitet aus der Bodenart und dem Humusgehalt des obersten Mineralbodenhorizonts der bestimmenden Grablöcher der amtlichen Bodenschätzung. Für Bereiche in denen keine Bodenschätzungsdaten vorliegen, wird die Bodenübersichtskarte im Maßstab 1:50.000 herangezogen. Eine Besonderheit stellen Moorböden, Tiefkulturen auf Sand sowie Sandmischkulturen dar, welche aufgrund ihrer hohen Winderosionsanfälligkeit generell als sehr hoch winderosionsgefährdet eingestuft werden.

Windgeschwindigkeit / Erosivität

Die Erosivität des Windes ist die potenzielle Fähigkeit des Windes durch seine kinetische Energie Erosion auszulösen. Als Maß wird das Jahresmittel der Windgeschwindigkeit in 10 m Höhe des Deutschen Wetterdienstes (DWD) für den Bezugszeitraum 1981 – 2000 herangezogen.

Windhindernisse

Aus den ATKIS- und InVeKoS-Daten, den Feldblockgrenzen sowie der Digitalisierung aus Orthofotos werden Landschaftselemente mit einer windbeeinflussenden Höhe ermittelt und deren Schutzwirkung unter Berücksichtigung der jeweils vorherrschenden Windrichtungen während der besonders winderosionsgefährdeten Zeit von Februar bis Mai berechnet.

Durch Verschneiden der Bodenerodierbarkeit, der Jahresmittel der Windgeschwindigkeit sowie der Schutzwirkung von Windhindernissen entsteht die Karte der potenziellen Erosionsgefährdung durch Wind im 12,5 m Raster. Abgebildet werden sechs dimensionslose Stufen der Winderosionsgefährdung.

Weitere Informationen finden Sie im NIBIS® KARTENSERVER unter Einstufung am Basisraster: „Potenzielle Winderosion“ und auf der LBEG Homepage unter „Potenzielle Erosionsgefährdung durch Wind (nur für Ackerflächen)“.

Literatur

 

[1] Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz, MU, Niedersächsische Ministerium für Ernährung, L. u. V., ML, NABU, BUND, Landesbauernverband, & Niedersachsen, a. (2020). Der Niedersächsische Weg: Maßnahmenpacket für den Natur-, Arten- und Gewässerschutz. Hannover.

[2] Schoof, N., Luick, R., Beaufoy, G., Jones, G., Einarsson, P., Ruiz, J., . . . Ukhanova, M. (2019). Grünlandschutz in Deutschland: Treiber der Biodiversität, Einfluss von Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen, Ordnungsrecht, Molkereiwirtschaft und Auswirkungen der Klima- und Energiepolitik (Vol. 539, pp. 257). Bonn: Bundesamt für Naturschutz.

LBEG: Annette Thiermann & Martha Graf (02/2022)