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Küsten-Überflutungsmoore haben sich im Küstenbereich Niedersachsens im Holozän unter einem Wirkungsfeld von Meerestransgression und Meeresregression, großräumiger Absenkung der Küstenlinie nach der letzten Eiszeit sowie von Torfwachstums in trockeneren Zeiten gebildet. Ihre Stratigrafie ist durch einen Wechsel von marinen Sedimenten und Torf gekennzeichnet, wobei sich Torfe in den eher trockenen Perioden bei Meeresregression bildeten, die dann in Phasen der Meerestransgression von Meeresschlick überdeckt, teilweise aber auch durch das Meer weggespült, wurden. Durch Eindeichungen und die zunehmend intensivere landwirtschaftliche Nutzung wurde die Dynamik der Moorbildung gestoppt[6]. Lediglich im Sehestedter Außendeichsmoor kann die Interaktion von Meeres- und Moordynamiken noch aktiv stattfinden. Hier kann das Küsten-Überflutungsmoor auch noch einen Lebensraum für salztolerierende Pflanzen bilden[4]. Auf der Karte der Moorgroßlandschaften werden die Gebiete der Küsten-Überflutungsmoore gezeigt.

Literatur

[1] Burmester, E.G., Göttlich, K.H. & Grospietsch, T.H. (1989): Begriffsbestimmungen anhand der Moortypen Mitteleuropas. In: Göttlich, K. (Ed.). Moor- und Torfkunde. E. Schweizerbart`sche Verlagsbuchhandlung

[2] Dierßen, K., & Dierßen, B. (2001): Moore. In Ökosysteme Mitteleuropas aus geobotanischer Sicht. Ulmer.

[3] Schopp-Guth, A. (1999): Renaturierung von Moorlandschaften. SchR. Landschpfleg. Naturschutz 57, 219 S.

[4] Succow, M. (2001): Genese und Aufbau der Moore an Beispielen Ostdeutschlands. In M. Succow & H. Joosten (Eds.), Landschaftsökologische Moorkunde (pp. 8–17). Stuttgart: Schweizerbart.

[5] Succow, M., Stegmann, H., & Koska, I. (2001): Quellmoore. In M. Succow & H. Joosten (Eds.), Landschaftsökologische Moorkunde (pp. 8–17). Stuttgart: Schweizerbart.

[6] Succow, M., & Jeschke, L. (2022): Deutschlands Moore: ihr Schicksal in unserer Kulturlandschaft. Natur+Text.