Quellmoore werden wie Hangmoore direkt durch das Grundwasser gespeist und entstehen dort, wo eher Wasser eher kleinflächig, wie bei einer Quelle, an die Oberfläche tritt und nicht sofort abfließen kann. Das Moor kann somit nur wachsen oder entstehen, wenn sich das Quellwasser nicht zu schnell bewegt, da sich so mineralische und organische Bestandteile bzw. Reste torfbildender Pflanzen ablagern können und nicht direkt weggespült und erodiert werden. Aufgrund langsamer Fließzeiten und der Anwesenheit von organischer Substanz im Wasser können Oxidantien besser mikrobiell verbraucht werden, um eine Torfbildung einfacher möglich zu machen. Für die Moorbildung ist eine permanente Grundwasserzufuhr aus der Quelle notwendig, wofür ein großes unterirdisches Einzugsgebiet vorhanden sein muss, um die Menge an Wasser liefern zu können. Im Norddeutschen Tiefland sind solche Quellen meist an artesisches Wasser gekoppelt. Hierbei steht das Wasser unter Druck und wird so an die Oberfläche transportiert. Durch hangende, wasserstauende Schichten, können Grundwasserleiter blockiert werden, an undichten Stellen tritt das Wasser somit mit stärkerer Kraft aus. Quellmoore werden ähnlich wie Hangmoore vom Wasser durchströmt und können Torfkörper über die Austrittsstelle aufwölben[5]. Ein Beispiel dafür in Niedersachsen ist das Wettenbosteler Moor im südlichen Süsing.
[1] Burmester, E.G., Göttlich, K.H. & Grospietsch, T.H. (1989): Begriffsbestimmungen anhand der Moortypen Mitteleuropas. In: Göttlich, K. (Ed.). Moor- und Torfkunde. E. Schweizerbart`sche Verlagsbuchhandlung
[2] Dierßen, K., & Dierßen, B. (2001): Moore. In Ökosysteme Mitteleuropas aus geobotanischer Sicht. Ulmer.
[3] Schopp-Guth, A. (1999): Renaturierung von Moorlandschaften. SchR. Landschpfleg. Naturschutz 57, 219 S.
[4] Succow, M. (2001): Genese und Aufbau der Moore an Beispielen Ostdeutschlands. In M. Succow & H. Joosten (Eds.), Landschaftsökologische Moorkunde (pp. 8–17). Stuttgart: Schweizerbart.
[5] Succow, M., Stegmann, H., & Koska, I. (2001): Quellmoore. In M. Succow & H. Joosten (Eds.), Landschaftsökologische Moorkunde (pp. 8–17). Stuttgart: Schweizerbart.
[6] Succow, M., & Jeschke, L. (2022): Deutschlands Moore: ihr Schicksal in unserer Kulturlandschaft. Natur+Text.