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Hangmoore werden an flachen Hangabschnitten von zuströmendem Mineralbodenwasser gespeist. Das Wasser welches hangaufwärts an der Oberfläche oder durch den Bodenkörper zuströmt, durchsickert das Moor in Richtung Tal und überrieselt die Fläche meist an der Oberfläche. Dies geschieht flächenhaft auf der ganzen Moorbreite, es können sich aber auch kleinere Bäche und Rinnsale bilden. Aufgrund des kleinen Staus des Wassers bei Zufließen zum Moorkörper, bietet diese Seite die Bedingungen zum Wachsen der niedermoortypischen Vegetation, somit wächst das Hangmoor dem Strom des Wassers entgegen. In Richtung Tal ist eine Nährstoffverarmung zu erkennen. Der Torfkörper sitzt, ähnlich wie beim Versumpfungsmoor, direkt dem Mineralboden auf, und bildet eher geringmächtige Auflagen unter 1 m. Infolge der geneigten Oberfläche gibt es keinen freien Grundwasserkörper, sondern einen Druckwasserstand in Abhängigkeit des Wasserzustroms und der Wasserleitfähigkeit der Torfschichten. Durch das meist nur phasenweise ausreichend vorhandene Wasser nach Niederschlägen, kommt es häufiger zu Wachstumsstillstandsphasen[4]. Hangmoore kommen in Niedersachsen vorwiegend im Mittelgebirge wie dem Harz und im Weserbergland vor, sind aber vereinzelt auch im Tiefland in Moränenlandschaften zu finden[6]. Beispiele von Hangmooren in Niedersachsen sind Wildenkiel in der Nähe von Solling und Wurmbergmoor im Harz. 

Literatur

[1] Burmester, E.G., Göttlich, K.H. & Grospietsch, T.H. (1989): Begriffsbestimmungen anhand der Moortypen Mitteleuropas. In: Göttlich, K. (Ed.). Moor- und Torfkunde. E. Schweizerbart`sche Verlagsbuchhandlung

[2] Dierßen, K., & Dierßen, B. (2001): Moore. In Ökosysteme Mitteleuropas aus geobotanischer Sicht. Ulmer.

[3] Schopp-Guth, A. (1999): Renaturierung von Moorlandschaften. SchR. Landschpfleg. Naturschutz 57, 219 S.

[4] Succow, M. (2001): Genese und Aufbau der Moore an Beispielen Ostdeutschlands. In M. Succow & H. Joosten (Eds.), Landschaftsökologische Moorkunde (pp. 8–17). Stuttgart: Schweizerbart.

[5] Succow, M., Stegmann, H., & Koska, I. (2001): Quellmoore. In M. Succow & H. Joosten (Eds.), Landschaftsökologische Moorkunde (pp. 8–17). Stuttgart: Schweizerbart.

[6] Succow, M., & Jeschke, L. (2022): Deutschlands Moore: ihr Schicksal in unserer Kulturlandschaft. Natur+Text.