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Versumpfungsmoore werden neben der Wasserzufuhr durch den Niederschlag maßgeblich durch das Grundwasser gespeist. Sie entstehen bei sich ändernden Standortbedingungen, bei denen entweder das Grundwasser ansteigt oder die Verdunstung oder der Abfluss abnehmen[4]. Die Voraussetzung für diese Wasserzufuhr ist meist ein sandiger Untergrund, der gut wasserdurchlässig ist. Eine geringmächtige Torfschicht bildet sich bei Sättigung direkt über dem Mineralboden[6]. Auch durch Stauwasser auf ebenen Landschaftsteilen mit schlecht durchlässigen Böden können sich Bedingungen zur Bildung einer Torfschicht einstellen.

Weil Versumpfungsmoore abhängig von Klima- und Witterungsverhältnissen sind, kommt es zeitweise zu Überstauungen oder Trockenphasen, bei denen die Torfbildung gehemmt wird. Bei niedrigen Wasserständen kommt es schnell zu einer Verbuschung und dem Aufwachsen von Bäumen, durch deren starke Transpiration weiteres Wasser verloren geht[2]. Versumpfungsmoore kommen vor allem auf den nährstoffarmen Sandgebieten der Niedersächsischen Geestplatten und eutrophen Altmoränenlandschaften vor[6]. Sie waren in den Tieflagen Norddeutschlands weit verbreitet, wurden aber größtenteils entwässert und in nutzbares Grünland umgewandelt[3]. In Mitteleuropa macht diese Form der Grundwasser-Versumpfungsmoore etwa ein Drittel der Moorflächen aus[2].

Literatur

[1] Burmester, E.G., Göttlich, K.H. & Grospietsch, T.H. (1989): Begriffsbestimmungen anhand der Moortypen Mitteleuropas. In: Göttlich, K. (Ed.). Moor- und Torfkunde. E. Schweizerbart`sche Verlagsbuchhandlung

[2] Dierßen, K., & Dierßen, B. (2001): Moore. In Ökosysteme Mitteleuropas aus geobotanischer Sicht. Ulmer.

[3] Schopp-Guth, A. (1999): Renaturierung von Moorlandschaften. SchR. Landschpfleg. Naturschutz 57, 219 S.

[4] Succow, M. (2001): Genese und Aufbau der Moore an Beispielen Ostdeutschlands. In M. Succow & H. Joosten (Eds.), Landschaftsökologische Moorkunde (pp. 8–17). Stuttgart: Schweizerbart.

[5] Succow, M., Stegmann, H., & Koska, I. (2001): Quellmoore. In M. Succow & H. Joosten (Eds.), Landschaftsökologische Moorkunde (pp. 8–17). Stuttgart: Schweizerbart.

[6] Succow, M., & Jeschke, L. (2022): Deutschlands Moore: ihr Schicksal in unserer Kulturlandschaft. Natur+Text.