Projektion: Mittlere Temperatur der Jahre 2031 – 2050 (Ensembles des AR5-NI Version v2.1)

Dargestellt ist die zukünftige Temperatur einer Treibhausgas-Szenarien der niedersächsischen Klimamodellensembles des AR5-NI Version v2.1[1]. Die Daten stehen als Rasterdaten mit 5 km räumlicher Auflösung zur Verfügung. Als zeitliche Auflösung können die Jahresmittelwerte über 30-jährigen Zeiträume dargestellt werden.

Ausgewertet ist 1 Szenarien des 5. Sachstandsberichts des IPCC. Das RCP8.5-Szenario, genannt „Kein-Klimaschutz“-Szenario, repräsentiert eine Zukunft ohne nennenswerten Klimaschutz, in der vorwiegend auf fossile Energieträger zur Energieerzeugung gesetzt wird.

Da eine Vielzahl von Klimamodellen der genannten Szenarien besteht, deren Eintrittswahrscheinlichkeit gleich wahrscheinlich ist, werden regional definierte Ensembles verwendet. Das AR5-NI verwendet die definierten Klimamodelle des Referenzensembles vom Bund-Länder-Fachgespräch „Interpretation regionaler Klimamodelldaten“ (BLFG) [2]. Diese Ensembles wurden in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD) im Jahr 2018 definiert. Das RCP8.5-Ensemble basiert auf elf Klimamodellen (Membern), das RCP2.6-Ensemble basiert auf acht Membern. Aus diesen elf, bzw. acht Membern ergibt sich für jede Rasterzelle eine Ergebnisbandbreite die ebenfalls mittels Maptip abgerufen werden kann (Erläuterung siehe „Hintergrund und Kartenerstellung“).

Hintergrund und Kartenerstellung

Aufgrund der z. T. Über- bzw. Unterschätzung der Klimamodelle im Vergleich zu Beobachtungsdaten sollen Klimamodellergebnisse nicht direkt verwendet werden, um Aussagen für die Zukunft abzuleiten. Stattdessen werden Änderungssignale aus den Modelldaten berechnet, welche man zu den beobachteten Werten der Referenzperiode addiert, um absolute Werte für die Zukunft zu erhalten. Die Änderungssignale sind einzeln für jedes Member des Klimamodellensembles zu berechnen. Aus den einzelnen Änderungssignalen ergeben sich wiederum die Ergebnis-Bandbreite (Minimum = unterer Rand der Bandbreite, Maximum = oberer Rand der Bandbreite) und der Mittelwert eines Parameters für 30-jährige Zeiträume. Diese werden dann zu Beobachtungsdaten des entsprechenden Parameters aus der Referenzperiode 1971–2000 addiert. Für die Klimabeobachtungsdaten wurde im AR5-NI v2.1 der HYRAS-Datensatz des DWD verwendet. Als Resultat ergeben sich der obere und untere Rand der Ergebnis-Bandbreite des Parameters der nahen und fernen Zukunft[2]. Diese Methode wird auch als Delta-Change-Verfahren bezeichnet und dient als Berechnungsverfahren für die dargestellten Daten.

Für die Erstellung der Karten wurden die Rasterdaten homogenisiert. Das beinhaltete eine räumliche und zeitliche Vereinheitlichung der verwendeten Klimamodelle. Weitere Hintergrundinformationen zu den niedersächsischen Ensembles des AR5-NI Version v2.1 finden sich im Geofakt 39[1] und allgemeine Informationen zur Bearbeitung und Verwendung von Klimamodellen in den Leitlinien des Bund-Länder-Fachgesprächs[2]

Literatur

[1] Hajati, M., Harders, D., Petry, U., Elbracht, J. & Engel, N. (2022). Dokumentation der niedersächsischen Klimaprojektionsdaten AR5-NI v2.1. Geofakten, 39. doi: 10.48476/geofakt_39_1_2022

[2] Linke, C. (Redaktionsleitung) (2020): Leitlinien zur Interpretation regionaler Klimamodelldaten des Bund-Länder-Fachgespräches „Interpretation regionaler Klimamodelldaten“, Potsdam.

Weiterführende Informationen zum Klimawandel, Klimamodellen und deren Unsicherheiten sowie zu Modell-Ensembles finden sich z.B. auf:

Klimanavigator

Klimawandel in Niedersachsen (Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz)

Grundlagen des Klimawandels (Umweltbundesamt) 

LBEG (6/2022)