871. Tausendschrittmoor

TK25:

Bl. Lathen (3109), Haren (3209).

Größe:

13,4 qkm, davon 9,7 qkm Niedermoor, 3,7 qkm Hochmoor.

Teilnamen:

Landegger Moor (Niedermoorbereich am Nordrand des Hochmoores), Bockholter Egge, Altharener Egge (Niedermoor östlich vom Hochmoorgebiet).

Kartierung:

LAUENSTEIN 1954 (Emslandkarte 1:5000), BIRKHOLZ, SCHNEEKLOTH
1979 (Übersichtsaufnahme).

Erschließung und Nutzung:

Zur Zeit der Aufnahme 1954 noch größtenteils Ödland mit bäuerlichem Torfstich, durchzogen vom 1884 gebauten Haren-Rütenbrocker Kanal und wenigen befestigten Wegen. Heute in nahezu ganzer Fläche (nur noch 0,8 qkm Ödlandrestflächen mit bäuerlichen Torfstichen im Hochmoorgebiet am Haren-Rütenbrocker Kanal) großzügig erschlossen und landwirtschaftlich genutzt. Entwässerung durch zahlreiche, größere Vorfluter und Binnenentwässerung gut ausgebaut. Neben der den Haren-Rütenbrocker Kanal begleitenden Bundesstraße 402 und einigen das Moor kreuzenden Ortsverbindungsstraßen besteht ein gut ausgebautes Netz befestigter Wirtschaftswege. Durch das Hochmoorgebiet kreuzt eine E-Fernleitung in Nord-SüdRichtung. Insgesamt gut erschlossene, weite und baumarme Wirtschaftslandschaft.

Bewuchs:

Landwirtschaftliche Nutzflächen 80 - 90 % Acker, 10 - 20 % Grünland. Am Südrand des Moores kleinflächig Aufforstung mit Fichte, Lärche. Ödlandrestflächen meist Birkenbusch mit Salix über Molinia. Im Zentrum des Ödlandgebietes auf der Südseite des Haren-Rütenbrocker Kanales lockerer Birkenbestand über Ericaceen und Molinia, landschaftlich reizvoll. Kleine Ödlandfläche am Südrand des Moores bei Gut Dankern mit Hochstauden, Binsen, Salix.

Mooruntergrund:

Relief wellig, durchzogen von Andeutungen ehemaliger Fließrinnen der Ems, insbesondere am westlichen Rand des Hochmoorgebietes. Heller Feinsand weit vorherrschend, dessen oberste 1 - 3 dm nicht selten schluffig bis tonig. Stellenweise Mittelsand. Am Südostrand des Hochmoorgebietes durchragen Sandkuppen die Mooroberfläche.

Mächtigkeit:

Im Hochmoorgebiet vorwiegend 2 - 3 m, in dessen westlichem Randgebiet von 3 - 4 m im Süden auf 4 - 6 m bis stellenweise mehr als 7 m im Norden ansteigend (ehemalige Fließrinnen der Ems). Im Niedermoorgebiet meist 1 - 2 m, verbreitet jedoch auch weniger als 1 m. Moorgrenze in der Feldmark Landegge durch Kultivierungsarbeiten nicht überall eindeutig.

Schichtaufbau:

Niedermoorgebiet im obersten Meter meist stark zersetzter, holzarmer Seggentorf, darunter Erlenbruchwaldtorf, von Osten nach Westen zunehmend auch Birkenholzreste. Der nach Norden gerichtete Ausläufer sowie der Nordrand des übrigen Niedermoores auf 400 m Breite meist um 2 dm übersandet. Hochmoorgebiet zuunterst Erlenbruchwaldtorf, an dessen Basis stellenweise Mudden (Ems-Altwässer), nach oben hin zunehmend Birkenholzanteil; darüber mittel bis stark zersetzter Sphagnum-Torf, nur örtlich in den obersten Schichten lagenweise schwach zersetzter Sphagnum-Torf; Gesamtmächtigkeit der Hochmoortorfauflage meist 0,5 - 1 m, nach Nordwesten jedoch zunehmend bis auf 2 m. Nördlich der Geestinsel Harenerberg parzellenweise 2 dm übersandet. Die gegenüber der Emslandkarte kleinere Hochmoorfläche ist im wesentlichen definitionsbedingt.